Eierdiebe

Eierdiebe“ ist eine deutsche Tragikomödie aus dem Jahre 2003. In den deutschen Kinos lief der Film erst am 22. Januar 2005. Wohingegen die DVD schon im Oktober desselben Jahres auf dem Markt erschien. Der Regisseur Robert Schwentke scheint sich dem Schrägen, Makabren und Düsteren verschrieben zu haben. Schon in seinem Debüt ein Jahr zuvor folgte er seiner Faszination.

Eierdiebe
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Wotan Wilke Möhring, Julia Hummer, Antoine Monot Jr. (Schauspieler)
  • Robert Schwentke (Regisseur) - Robert Schwentke (Autor) - Oliver Huzly (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

„Eierdiebe“ dreht sich um ein lebendes Objekt, um die Eier des Mannes. Ruft es ein müdes Lachen hervor, weil schon so oft Späße damit gemacht wurden? Die Symbiose aus Tragödie, Drama und Parodie wird dem Zuschauer eine neue Richtung zeigen.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regisseur Robert Schwentke ist auch für das Drehbuch zum Film „Eierdiebe“ verantwortlich. Er beschreibt klar die absurden Momente der hermetisch abgegrenzten Krankenhauswelt, mit eigenen Ritualen und Gesetzen. Einzelnen Szenen wurden von Florian Ballhaus in Deutschland gefilmt und von Hans Funck zusammengeschnitten. Dabei entstand ein Film mit der Länge von 84 Minuten, mit einer Altersfreigabe von zwölf Jahren. Die Musik zum Film komponierte Martin Todsharow.

Besetzung: Wotan Wilke Möhring spielt die Hauptrolle des Martin Schwarz. Weiter im Film taucht Janek Rieke als Nickel auf und Antoine Monot Jr. in der Rolle des Harrys. Julia Hummer erweckt den Charakter Susanne zum Leben. Roman Schwarz wird durch Alexander Beyer verkörpert. In der Schwarz-Familie fehlen noch Gabriele und Hans, Vater und Mutter, diese zeigen Marie Gruber und Thomas Thieme. Schwester Elke ist an Doris Schretzmayer vergeben worden. Fatih Çevikkollu mimt den Pfleger. Den Arzt Doktor Bofinger bringt Götz Schubert auf die Leinwand und Winnie wird durch Leander Haußmann gespielt.

Zusammenfassung & Story vom Film „Eierdiebe“

Martin stammt aus gutem Hause und studiert an der Universität. Nach seinem Abschluss fliegt er zur Geburtstagsfeier seines Vaters nach Berlin, in seine Heimat. Danach möchte er wieder zurück und seine Promotion in Boston beenden. Martin ist auf dem Weg in den Keller, um eine Kiste Wein zu holen. Beim Anheben bricht er vor Schmerzen zusammen. Kurze Zeit später erklärt Martin seinem Bruder, er habe einen entzündeten Hoden. Roman ruft sofort seinen Freund Winnie an, er ist Rettungssanitäter.

Hinter der Imbissbude in der Nachbarschaft verabreden sich die drei, um den Hoden genauer in Augenschein zu nehmen. Winnie hat keine Vaseline dabei und benutzt, für die rektale Untersuchung, Mayonnaise. Dummerweise stammt diese Mayo von einem benutzten Pappteller und enthält Curry, was brennt. Winnie meint einen Hodentumor zu fühlen und schickt Martin direkt ins Krankenhaus.

Dort erfährt er, es wäre etwas zu sehen, was da nicht hingehört. Dieser Umstand droht sein geordnetes Leben ins Chaos zu stürzen. Bisher verlief alles sehr erfolgreich, ist diese Wendung nun der tiefe Fall? Martin ist noch jung und möchte seine Erektionsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen, deswegen lässt er sich den Hoden abnehmen und beginnt mit einer dreimonatigen Chemotherapie. Schwester Elke sucht nach einer Prothese in der richtigen Größe.

Martin verbringt viel Zeit mit seinen Zimmerkollegen Nickel und Harry, beides ebenfalls Krebspatienten. Dieses Dreierteam wird komplett durch die Krebspatientin Susanne. Es entwickelt sich in der gemeinsamen Leidenszeit eine starke und ungewöhnliche Freundschaft, besonders zwischen Martin und Susanne. Etwas zusammen erleben und vielleicht auch durchzustehen schweißt zusammen. Nach und nach gehen Martin die Haare aus, wie fast allen Chemopatienten. Die Eltern interessiert der Krankheitszustand nicht so richtig. Seine Mutter ist mehr um seine Schule besorgt.

Eines Tages wetten die vier Menschen, sie würden es schaffen, Martins „gestohlene“ Hoden wiederzubringen. Sie gehören doch zu dem jungen Mann, sie sind sein Eigentum. Die Eier befinden sich, zur Untersuchung, in der Pathologie. Damit sie an der Aufsicht vorbeikommen, legen die Eierdiebe sich selbst auf die Bahren, um als Leiche in die Pathologie zu gelangen. Letztendlich befreien sie Martins Eigentum und begraben es rechtmäßig vor dem Krankenhaus in der Erde. Nickel ist schon im Endstadium und bricht nach der erfolgreichen Mission zusammen und stirbt kurze Zeit später. Susanne ist die nächste, ihr Zustand verschlimmert sich immer mehr. Bis sie auf der Intensivstation landet und kurze Zeit später auch verstirbt. Bis zum Schluss ist Martin bei ihr.

Es sieht so aus, als würden Martin und Harry ihre Krankheit überstehen. Ist dies die Wahrheit?

Kritiken und Fazit zum Film „Eierdiebe“

Robert Schwentke verarbeitet mit dem Film „Eierdiebe“ den eigenen Schock, der acht Jahre zuvor von ihm verspürt wurde. Er selbst bekam die Diagnose: Hodenkrebs. Daraus entstand kein rührseliges oder wehleidiges Drama, sondern eine schräge Tragikomödie. Es tauchen ein paar erschütternde Augenblicke auf, aber die Mehrheit ist eher komisch, makaber und grotesk dargestellt. Schwentke geht mit viel Zynismus an das Thema Tod heran, aber es wirkt überhaupt nicht respektlos. Die Gratwanderung ist ihm wirklich gelungen, wahrscheinlich wegen der guten Auswahl der Schauspieler. Die Komödie schreckt nicht zurück derbe Scherze über Krebs, Medizin und Tod zu machen. Einigen wird das zu viel sein, aber „Eierdiebe“ bekommt immer rechtzeitig die ethische Kurve. Zumal dadurch, dass die Protagonisten zunehmend melancholischer und nachdenklicher werden. Außerdem existiert noch eine Lovestory, die sich behutsam zwischen Martin und Susanne entwickelt.

Fazit: Es ist ein echtes Schmuckstück in Form von 84 Minuten, der Raub der Familienjuwelen. Eine wirkliche Lachnummer!

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